Herzlich willkommen im Anthropozän, dem Zeitalter der Herrschaft der Menschen und der menschlichen Monokultur. Zenit und Tiefpunkt unserer Spezies. Höhepunkt unserer evolutionären Vormachtstellung und unserer Ohnmacht in Sachen Selbstbewältigung.
Haben Sie sich eigentlich schon mal überlegt, wie das wäre, wenn Sie in ein paar Hundert Jahren als unbedarfter Alien auf der Erde anlanden würden? Wenn Sie auf diesem vormals blühenden Space-Eiland, zwischen verkümmerter Fauna, Flora und unendlich viel Müll auch die Überreste einer menschlichen Hochkultur ausbuddeln würden? Beispielsweise den mit unserem ganzen unglaublichen Wissen angefüllten Cyberspace, einen Sack voll toller Ideale und eine VR-Brille? Sie würden sich vermutlich fragen: «Wie konnten die das trotz all dem nur dermassen verbocken?!»
Aber eben, yeah: Wissen ist nicht gleich Weisheit. Und weil Menschen mit Intellekt, Vernunft und Knowhow alleine ganz offensichtlich nichts reissen können, eröffnete kraut_produktion versuchsweise eine theatralische Kompetenzbubble für irrationale künstlerische Gegenmassnahmen. Unter dem Motto «Vorausschauend zurückblicken – weil man im Nachhinein ja immer schlauer ist», lud die Gruppe zu einem utopischen, alchemistisch kathartischen Cometogether, bei dem, unter freundlicher Mitwirkung des Publikums, in Erfahrung gebracht werden sollte, ob sich das Scheitern der Menschen an der Menschheit mit den Mitteln der Kunst nicht doch noch irgendwie in eine heilsame Placebo-Kraft umwandeln liesse.
Koproduktion Fabriktheater Rote Fabrik Zürich & Tojo Theater Reitschule Bern
Premiere 13.Dezember 2022
Spiel: Dominik Gysin/Urs Jucker, Marie Popall, Christoph Rath, Daniela Ruocco, Denise Wintsch. Regie: Michel Schröder. Musik: Schröder/Schmidt. Bühne: Damian Hitz. Kostüm: Nic Tillein. Video: Roland Schmidt. Licht: Marek Lamprecht. Produktionsleitung: Lukas Piccolin
Seien wir mal ehrlich: Kaum hat das 21. Jahrhundert begonnen, schon wünscht man sich insgeheim den Reset-Knopf, um die Gegenwart noch einmal nachverhandeln zu können. All die kleineren und grösseren Katastrophen, die bereits eingetreten sind, oder die sich abzeichnen; die digitale Übergriffigkeit, die grassierende menschliche Dysfunktionalität… Die Kloake des zivilisatorischen Gesamtversagens ist mächtig hochgeschwappt in den letzten Jahren und steht uns heute gefühlt bei Oberkante Unterkiefer.
Mit analogen theatralen Mitteln macht sich kraut_produktion daran, den abstrakten Cyberspace und die nicht weniger abstrakte Gesellschafts-Psyche zu entdröseln und als real erlebbares Live-Ereignis auf die Bühne zu bringen. Mit dem Ziel, herauszufinden, welche Skills es braucht, um das 21. Jahrhundert erfolgreich zu überleben.
Spiel Lotti Happle, Max Merker, Christoph Rath, Nils Torpus, Denise Wintsch
Regie Michel Schröder Bühnenbild Damian Hitz Kostüme Nic Tillein Video Roland Schmidt Licht Marek Lamprecht Produktionsleitung Lukas Piccolin
Koproduktion Fabriktheater Rote Fabrik Zürich, Tojo Theater Reitschule Bern
Premiere: Di 8.12.2020
Spieldaten: Mi 9.12./Fr 11.12./Sa 12.12./Di 15.12./Mi 16.12./Do 17.12./Fr 18.12.
jeweils 20.00Uhr
Ein theatralisches Punkrock-Tableau vivant über den Sinn und Unsinn menschlicher Existenz
Irgendwann muss den Urmenschen bewusst geworden sein, dass sie etwas anderes sind als Affen, und sie fingen an, Antworten zu suchen. Antworten auf die dank der zunehmenden Hirnkapazität auch komplexer werdenden Existenz- und Identitätsfragen. Es war die Geburtsstunde des Ich. Und heute, rund 70 000 Jahre später – auf dem vorläufigen Höhepunkt unserer Entwicklung – stellt sich dieses Ich die Frage nach unserer Fähigkeit, uns selbst zu überleben. Quo vadis, Mensch? «Krone der Schöpfung» nimmt sich diesem Komplex mit einem irrlichternden Tableau Vivant an. Bewaffnet mit den vereinten Kräften der darstellenden Künste und gepaart mit der irrationalen Energieausschüttung eines Rockkonzertes, taucht die Produktion in die menschliche Ursuppe ein.
Spiel: Christoph Rath, Nils Torpus, Herwig Ursin, Sandra Utzinger, Denise Wintsch
Regie: Michel Schröder Musik: Bigger Club feat. Thomas U.Hostettler, Patrick Abt, René Schütz, Pit Lee Hertig Dramaturgie: Nils Torpus Bühne: Duri Bischoff Kostüm: Nic Tillein Video: Roland Schmidt Licht: Marek Lamprecht Technik Rebecca Vonlaufen Produktionsleitung: Lukas Piccolin
Koproduktion Fabriktheater Rote Fabrik Zürich, Tojo Theater Reitschule Bern
Aktionshalle Rote Fabrik Zürich
Premiere: Samstag 30. März 2019, 20 Uhr
Weitere Vorstellungen: Di 2., Do 4., Fr 5., Di 9., Mi 10., Do 11., Fr 12. April 2019, 20 Uhr.
Tojo Theater Reitschule Bern, Grosse Halle
Do 19. & Fr 20. September 2019, 20 Uhr.
Unterstützt durch Stadt Zürich Kultur, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Kultur Stadt Bern, SWISSLOS/Kultur Kanton Bern, Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung, Ernst Göhner Stiftung, Migros Kulturprozent, Schweizerische Interpretenstiftung, Burgergemeinde Bern